Zu den absolut beliebtesten Wanderregionen in Südtirol zählen unter anderem der Vinschgau und das Meraner Land. Doch trotz der großen Beliebtheit gibt es auch hier viele Routen abseits der bekannten Wege und zahlreiche Gelegenheiten für individuelle und sogar einsame Traumtouren. Wir haben fünf faszinierende Tourentipps auf stillen (Berg-)Pfaden im westlichen Südtirol für euch zusammengestellt. Also Rucksack packen, Wanderstiefel schnüren und hoch geht’s!
Das ursprüngliche Flair der Südtiroler Bergwelt entfaltet sich besonders auf einsamen Pfaden. Dort, wo nur deine eigenen Beine dich hinauftragen und die „Marende“ aus dem eigenen Rucksack kommt. Mit Zeit, Muße und Entdeckergeist lassen sich in Ruhe abgelegene Wege, stille Täler und einsame Gipfel zwischen den Ötztaler, Sarntaler und Ortler Alpen erkunden. Unsere fünf Tourentipps bieten euch ein authentisches Bergerlebnis in den Südtiroler Alpen, fernab der Touristen-Hotspots. Dabei geht es oft hoch hinaus, wo die Pfade immer steiniger und die Gipfel noch einsamer werden.
Aber psst… nicht weitersagen! 😉
Einsamkeit pur in den Ötztaler Alpen
Rundtour zum Endkopf, 2.627m und Angerlikopf, 2.822m
In der südlichen Region des Langtauferer Tals herrscht Ruhe. Das Hinterland des Reschensees eignet sich besonders für lange, konditionell anspruchsvolle Touren. Eine ganztägige, einsame Rundtour führt zum Endkopf, einem der besten Aussichtsgipfel über den Reschensee, und kann sogar noch um den Habicherkopf (2.901 m) erweitert werden. Einkehrmöglichkeiten gibt es auf der gesamten Route keine. Diese Tour ist ideal für alle, die Einsamkeit und Stille schätzen und den ganzen Tag draussen unterwegs sein wollen.
Schwierigkeit: mittel (T3)
Dauer: 7 Std. / Länge: 16,1 km
Ausgangspunkt der Tour: Riegelhof, 1.675m – per Buslinie 276 aus Graun erreichbar
Variante: Von der Ochsenbergscharte aus noch auf den Habicherkopf, 2.901m (+200hm/1 Std.)
Hoch über dem Passeiertal
Die Überschreitung zur Riffelspitze, 2.060m
In den östlich von Meran gelegenen Sarntaler Alpen lädt die Riffelspitze nach knapp drei Stunden Gehzeit zu einer ausgedehnten Rast hoch über dem Passeiertal ein. Die Rundtour führt über die Pfandler Alm und den einsamen Nordanstieg zur Riffelspitze, wo man mit einem grandiosen Blick über das Passeiertal und die Texelgruppe belohnt wird. Und auf dem Abstieg lockt die Pfandler Alm kurz vor Schluss noch zu einer gemütlichen Einkehr nach einem ruhigen Wandertag.
Schwierigkeit: mittel (T3+)
Dauer: 4,5 Std. / Länge: 8,3 km
Ausgangspunkt der Tour: Wanderparkplatz für die Pfandler Alm,
Anfahrt per Buslinie 240 aus Meran ist möglich (ca. 2 Std. Zustieg extra)
Einkehrmöglichkeit: Pfandler Alm, 1.332m (Anfang Mai bis Ende Oktober)
Unterwegs in der Gletscherwelt der Ötztaler Alpen
Im Hinteren Eis, 3.269m
Die Ötztaler Gebirgswelt beherbergt trotz der massiven Veränderungen durch den Klimawandel noch einige mächtige und weitläufige Gletscher. Einer der größten, der Hintereisferner, lässt sich wunderbar vom Gipfel des „Hinteren Eis“ aus bestaunen. Geübte Bergwanderer können den gut markierten Weg nehmen, der über knapp 1.300 Höhenmeter und mäßig steile Block- und Schutthänge zum Dreitausendergipfel führt. Spätestens am Gipfel wird der lange Aufstieg mit einer beeindruckenden Aussicht auf die umliegenden Gipfel, wie die 3.738 Meter hohe Weißkugel, die 3.514 Meter hohe Finailspitze und die 3.354 Meter hohe Schwarze Wand, belohnt.
Schwierigkeit: mittel
Dauer: 7 Std. / Länge: 12,3 km
Ausgangspunkt der Tour: Kurzras, 2011 m, Parkplatz der Schnalstaler Gletscherbahn
Tipp: Mit Übernachtung im Schutzhaus »Schöne Aussicht« auf zwei Tage aufteilbar.
Ohne Eis auf eine vergletscherte Dreitausender-Pyramide
Hasenöhrl, 3.257m
Das 3.257 Meter hohe Hasenöhrl in den Ortler Alpen ist unverkennbar und mit seinen zwei auffallenden Gletscherfeldern und der markanten Gipfelpyramide von allen Seiten gut sichtbar. Der Aufstieg erfolgt über steile Pfade zur „Blauen Schneid“ und führt dann über Blockwerk und steinerne Stufen, stellenweise ausgesetzt und gesichert, entlang der Reste zweier Gletscher bis zum Gipfel. Hier sind Ausdauer und Trittsicherheit absolut erforderlich. Doch der Panoramablick auf die Eisriesen der Ötztaler Alpen und die Firngipfel der Ortlergruppe belohnt für alle Mühen.
Schwierigkeit: schwierig (ausgesetzter Blockgrat, z.T. seilversichert)
Dauer: 7,75 Std. / Länge: 10,8 km
Ausgangspunkt der Tour: Kuppelwieser Alm, 1.906m – Zufahrt über Kuppelwies
Zum Logenplatz Ortlerblick
Durch das Zaytal zur Düsseldorfer Hütte, 2.721m
Das Zaytal gilt noch als echter Geheimtipp. Während viele Wanderer bequem mit dem Kanzellift einige Höhenmeter überwinden, genießt man auf einem stillen Weg die blühenden Almwiesen und den rauschenden Gebirgsbach ganz nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“. Hoch über dem Zaybach steht auf einer weiten Ebene die Düsseldorfer Hütte, die mit einer grandiosen Aussicht auf das Suldener Dreigestirn – Ortler, Monte Zebrù und Königspitze – lockt.
Schwierigkeit: mittel
Dauer: 5,5 Std. / Länge: 11 km
Ausgangspunkt der Tour: Sulden, Parkplatz am Kanzellift, 1.845m
Tipp: Von der Düsseldorfer Hütte aus lässt sich gut das Hintere Schöneck (3.128m) besteigen
Auf stillen Pfaden mit allen Infos und geprüften GPS-Tracks
Die detaillierten Infos, Wegbeschreibungen und GPS-Tracks zum Download zu den ersten beiden beschriebenen Routen findest du im Rother Wanderbuch »Stille Pfade Vinschgau & Meraner Land«.
Für deinen Wanderurlaub in Südtirol zeigt dir der Rother Wanderführer »Stille Pfade Vinschgau & Meraner Land« die 52 einsamsten Wanderungen im Westteil Südtirols. Detaillierte Beschreibungen, alle praktischen Infos und geprüften GPS-Tracks zum Download erleichtern dir die Planung und das Wandern in Norditalien. So kannst du einfach loswandern ohne lange recherchieren zu müssen. So einsam geht Wanderglück!
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Die bekannten Dolomiten-Höhenwege haben von frequentierten bis einsamen, einfachen bis anspruchsvollen Routen ebenfalls viel zu bieten. Wir stellen euch die 10 Höhenwege durch die einzigartigen Dolomiten im Detail vor:
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