Abends nicht mehr ins Tal absteigen müssen. Auf der Terrasse der gemütlichen Berghütte einen grandiosen Sonnenuntergang erleben. Am nächsten Morgen die Bergstiefel schnüren und weiterlaufen. Und das tagelang. Von Ost nach West, von Norden nach Süden, von Hütte zu Hütte. Die Berge immer im Blick und unter den Füßen. Sie ist der Traum (und die Kür) vieler Bergwanderer: Eine Alpenüberquerung. Wir stellen euch die drei beliebtesten Routen über die Alpen vor.


Alpenüberquerung frühzeitig planen!

Jetzt im Frühling ist genau die richtige Zeit um kleinere und größere Bergabenteuer für den Sommer zu planen. Denn die Vorfreude auf neue Herausforderungen und hochgelegene Ziele wächst mit jedem Tag. Wer den Bergsommer in diesem Jahr voll auskosten möchte und eine der bekannteren Alpenüberquerungen ins Auge gefasst hat, sollte frühzeitig mit der Planung beginnen. Dabei gilt es vor der konkreten Tourenplanung zuerst die allgemeinen Fragen zu klären: Welche Route reizt mich am meisten? Welche technischen Herausforderungen kann ich meistern? Wie lange möchte ich unterwegs sein? Anschließend könnt ihr euch in aller Ruhe Gedanken über An- und Abreise machen, die Ausrüstung perfektionieren, mögliche Routenvarianten anschauen und die jeweiligen Hüttenwirte kontaktieren.

Vor allem in den Ferienmonaten Juli und August steht und fällt das Unternehmen »Alpenüberquerung« mit einer vorausschauenden Tourenplanung und rechtzeitiger Hüttenreservierung! Schnappt euch Wanderführer und Kartenmaterial und kurbelt die Urlaubsplanung an. Unter den folgenden drei Top-Routen ist bestimmt eine Passende für euer diesjähriges Bergabenteuer dabei!

Atemberaubende Aussichten von Civetta bis Schiara. © Dirk Steuerwald, Stephan Baur, Vera Biehl
Atemberaubende Aussichten von Civetta bis Schiara. © Dirk Steuerwald, Stephan Baur, Vera Biehl

Die Kurze: E5 Variante Oberstdorf – Meran

Das „Herzstück“ des E5 führt in nur sechs Etappen von Oberstdorf im Allgäu über den Alpenhauptkamm nach Meran in Südtirol. Durch die verhältnismäßig kurze Dauer und eine gute Anbindung ist dieser Teilabschnitt des E5 zur beliebtesten Alpenüberquerung avanciert. Einzelne Passagen können sogar mit dem Bus abgekürzt werden. Trotz der knackigen Route ist landschaftlich alles dabei: saftig grüne Almwiesen, imposantes Hochgebirge mit Gletscherszenerie und als krönender Abschluss die mediterran geprägte Gegend um Meran. Allerdings sind für diese Aussichten sowohl gute Kondition als auch Bergerfahrung nötig! Ein Schmankerl auf der Route ist sicherlich die Übernachtung in der auf 3.000m gelegenen Similaunhütte in den Ötztaler Alpen.  

Blick auf den Aufstieg zum Madatschjoch, rechts Madatschferner und Watzespitze © Stephan Baur, Dirk Steuerwald
Blick auf den Aufstieg zum Madatschjoch, rechts Madatschferner und Watzespitze © Stephan Baur, Dirk Steuerwald

Die Lange: München – Venedig

Das erste Mal wurde diese Route 1977 veröffentlicht und hat sich seitdem vom Geheimtipp zu einer der meistbegangenen Weitwanderwege entwickelt. Vom Marienplatz in München führt der Weg über das Karwendel, die Tuxer Alpen und den Alpenhauptkamm bis in die Dolomiten und weiter durch die Belluneser Voralpen zum Markusplatz in Venedig. Für die insgesamt 29 Etappen braucht man vier Wochen Zeit, jede Menge gute Kondition, Bergerfahrung und Lust auf gesellige Hüttenabende in vollen Stuben. Dafür wird man sowohl landschaftlich als auch technisch mit einer sehr abwechslungsreichen Alpenüberquerung belohnt.  

Panoramablick: Olperer mit Tuxer Ferner, Gefrorene-Wand-Spitzen und Friesenbergscharte. © Steuerwald, Baur, Biehl
Panoramablick: Olperer mit Tuxer Ferner, Gefrorene-Wand-Spitzen und Friesenbergscharte. © Steuerwald, Baur, Biehl

Die Stille: Alpenüberquerung Salzburg – Triest

Von Österreich aus bietet sich die noch relativ junge Alpenüberquerung von Salzburg nach Triest an. Sieben Gebirgsgruppen, vier Länder, drei berühmte Nationalparks und stolze 500 Kilometer Wanderstrecke warten auf euch. In insgesamt 28 Etappen verläuft die Route durch die Ostalpen, stets abseits der Wandertouristenströme über stillere Wege in atemberaubender Alpenkulisse. Die erst 2016 von Christof Herrmann für den Rother Bergverlag recherchierte und dort veröffentlichte Alpenüberquerung wird nicht so hochfrequentiert begangen und ist deshalb unser Tipp für alle, die es ruhiger mögen.

Das Steinerne Meer zählt zu den schönsten Karsthochplateaus der Welt. © Christof Herrmann
Das Steinerne Meer zählt zu den schönsten Karsthochplateaus der Welt. © Christof Herrmann

Tourenplanung ist alles

Wen jetzt endgültig das Alpenüberquerungs-Fieber gepackt hat und mit der Tourenplanung loslegen möchte, dem legen wir natürlich die passenden Rother Wanderführer ans Herz. Die kleinen roten Büchlein enthalten detaillierte Wegbeschreibungen, Kartenausschnitte mit eingezeichnetem Routenverlauf, aussagekräftige Höhenprofile mit Wegpunkten, Höhenmetern und Zeitangaben sowie klare Beschreibungen der Anforderungen und sind somit der perfekte Begleiter auf eurer Alpenüberquerung. Für die Planung und Durchführung gibt es zu jeder Etappe alle notwendigen Informationen zu Unterkunft, Einkehr und Anschlüssen an den ÖPNV. Geprüfte GPS-Tracks inklusive!

Auf geht’s! Wir sehen uns auf der anderen Seite der Alpen!


Euer Traum einer Alpenüberquerung soll wahr werden? Aber welche Route soll es sein?
Verschafft Euch hier einen Überblick über alle Alpenüberquerungen!

Autor

Katrin ist im Rother Bergverlag als Assistentin im Bereich Marketing tätig und lebt im südbayrischen Isarwinkel. Am liebsten ist sie vor der Haustür im wilden Karwendel auf sportlichen und abwechslungsreichen Touren unterwegs. Als ausgebildete Trainerin führt sie Bergwanderungen für den Deutschen Alpenverein und arbeitet als selbstständige Fotografin. Deshalb ist die Kamera ihr treuester Tourenbegleiter.

Kommentarfunktion deaktiviert

Facebook
Twitter
Instagram